Nichts zählt im Leben und im Berufsalltag mehr, als die eigene Persönlichkeit. Viele Menschen halten das für ganz selbstverständlich, doch haben sie sich – was eine kritische Selbstbetrachtung angeht – kaum Gedanken darüber gemacht. – Das aber sollte man nun schleunigst nachholen...
"Keiner liebt mich...!"
Schön, dass Sie dieses Thema überhaupt angeklickt haben. Damit
sind Sie jetzt schon im Vorteil gegenüber jenen Menschen, die es
für sinnvoller halten, direkt auf "Jobs im Ausland" oder ähnliches zu
klicken. Dieses Thema hier wird – und das sagt einiges aus –
obwohl es auf der Themenliste ganz oben steht, relativ selten
aufgesucht.

Im Klartext: vielen Auswanderern, die einen Job suchen, ist es
ziemlich wurscht wie sie bei einer Bewerbung 'rüberkommen'. Das
ist toll, denn es hilft euch, die ihr das Thema für sinnvoll haltet, viel
besser andere Mitbe-werber auszuknocken. – Woum geht es hier
nun im Detail...?
Es ist nie zu spät
sein Persönlichkeits-Profil zu korrigieren...

Die sogenannten Soft Skills gelten neben fachlicher Kompetenz
längst als entscheidende Qualifikationsmerkmale auf dem in- und
ausländischen Ar- beitsmarkt. Und im Leben ganz allgemein
versteht sich. Dazu gehört natürlich auch das eigene Outfit, da
es schon einen Unterschied macht, ob man ein Schmuddeltyp
ist, nach Schweiß oder nicht nach Schweiß riecht, wie man sich
kleidet, frisiert und... und...

Bis zu dem Punkt funktioniert die persönliche Selbsteinschät-
zung in der Re-gel noch – vorausgesetzt man hat sich überhaupt
schon mal ein paar Ge-danken über sich selbst gemacht. Ein
Joska Fischer als Außenminister mit Jeans und Strickjacke wäre
nicht gegangen – also wurde er elegant. Aber der hatte seine
Berater, da wo sich Otto Normalverbraucher seine Gedanken
selbst machen muss. Und da sollte man dann etwas in die Tiefe
gehen...

Bin ich ein Lächel-Typ oder laufe ich meistens mit einem muffi-
gen Ausdruck rum (egal wie gut Sie im Job auch sein mögen –
der Lächeltyp wird es immer leichter haben). Bin ich ein pedan-
tischer Perfektionist? (toll als Bibliothekar, aber da, wo Teamwork
gefragt ist, werden Sie Ihre Probleme haben, weil Sie vermutlich
auch ein Eigenbrödler sind und lieber selbst Entscheidungen tref-
fen...)

Man muss sein Inneres also selbst erfragen, wobei oft die
klassischen vier W-Fragen helfen: "Wer bin ich?"  "Was kann ich
(am besten)?"   "Was will ich (vom Job und vom Leben)? und
"Welches Ziel will ich erreichen?" Klingt sim-pel, leider haben die
meisten Menschen aber keine Antworten darauf. Das liegt daran,
dass es recht schwierig ist, sich selbst und seine Ziele im Leben
richtig einzuschätzen. Hier beginnt dann die Domain der
Psychologen und Karriereberater, die sich Zug um Zug an das
Persönlichkeitsprofil ihrer Kli-enten herantasten und schließlich
ein oft überraschendes Bild von ihm zeich-nen können.

Selbsterkenntnis
als erste Stufe zum beruflichen Erfolg


Haben Sie ein einnehmendes und gewinnendes Wesen? Oder
sind Sie eher der nachdenkliche oder gar schroffe Typ?

Nur Sie selbst wissen, ob andere in Euphorie verfallen, wenn sie
Ihnen begegnen, oder ob man Sie lieber von hinten sieht. Letzte-
res wäre z.B. eine besonders schwere Hürde für einen selbstän-
digen Betrieb mit ständigem Kundenkontakt. Fachwissen allein
prägt nicht die Karriereleiter...
Halten Sie sich
ihren eigenen Spiegel vor die Nase...
Wer sich die nicht immer billige Potenzial-
Analyse eines Fachmanns ersparen will,
aber trotzdem hinter die Kulissen des
eigenen Ichs sehen möchte, dem bleibt
eigentlich nur eines: sich selbst(kritisch)
ergründen, um dem eigenen ICH den
Spiegel seiner selbst vorzuhalten, damit die
eigenen Fähigkeiten, Schwächen und
Stärken deutlich werden.

Dabei kann es unter Umständen schon
helfen, sei-nen Lebenspartner und Freunde
zu fragen, was diese womöglich an Ihnen
stören könnte und worin diese Ihre Stärken
sehen. Das meiste wird man jedoch selbst
tun müssen, wobei Schönfärberei absolut
nicht hilfreich ist.

Haben Sie viele Freunde, oder wenige?
Wenn we-nige, fragen Sie sich, warum das
so ist. Ergründen Sie, ob Sie es sind, dem
nur wenige Freunde genügen, oder ob Sie
nicht so richtig ankommen bei anderen.

Wenn es an Ihnen liegt: wäre das im Beruf
wirklich hilfreich, oder sollte man da etwas
an sich arbeiten? Wenn es an den anderen
liegt: Warum legt man auf Ihre Freund-
schaft keinen Wert? Unter Kollegen wäre
das ähnlich. Denken Sie das einmal durch
und suchen Sie nach Lösungen...
Dann weitere wichtige Fragen: Sie wollen
lieber im Ausland einen Neustart versuchen
– warum? Ihre Kollegen oder Konkurrenten
ebenfalls? Wenn Sie in der Heimat beruflich
nie so richtig auf die Beine gekommen sind
– sind Sie wirklich der Meinung im Ausland
hätten Sie bessere Chancen...?

Wenn ja: warum haben Sie dort bessere
Chancen? Gehen Sie dabei nicht vom Land
und seinen Gege-benheiten aus, sondern
von Ihren beruflichen Qua-litäten und
Fähigkeiten. Warum also sollten Sie mit
denen im Ausland mehr Erfolg haben, als
daheim?

Vielleicht gibt es ja darauf tatsächlich
Antworten. Wenn ja, dann ran an den
Speck und die Sache richtig angehen!
Denken Sie immer daran, dass auch die
Konkurrenz oder Mitbewerber nich schla-
fen...

Sie selbst müssen lernen, sich selbt bes-
ser einzuschätzen und kennenzulernen.
So können Schwä chen abgebaut oder
umgepolt werden und positive Aspekte
rücken nach oben. Nehmen Sie sich eine
Stunde Zeit für sich selbst. Sie und Ihre
geplante neue Zukunft sollten Ihnen das
wert sein.