(Gute Dokumentation u. Bilder)
(Ahnensuche in den Staaten)
(Linkliste der Uni Giessen)
(Detaillierte Informationen)
(Uropa ausgewandert? )
(Alle Namen die dort verewigt sind!)
Siedler & Pioniere:
Das Geschäft mit den Auswanderern
Ab der Mitte des vorletzten
Jahrhunderts war das Thema
Auswandern aus den deutschen
Bauernstuben und Wirtshäusern
nicht mehr wegzudenken.
Armut, staatliche Ausbeutung,
Verfolgung und mehr als düste-
re Zukunftsaussichten waren
die Gründe für die Flucht aus
der vertrauten Heimat...

Zwischen 1846 und 1857 wanderten über eine Million Deutsche nach
Amerika aus. Zunächst waren es vorwiegend süddeutsche Kleinbauern
und Landarbeiter aus den Ostregionen, welche die Armut nach Übersee
trieb. Seit 1870 folgten dann auch Handwerker und kleine Gewerbetrei-
bende. Auch sie sahen für sich keine Zukunft mehr in der Heimat.

Liefen die Auswanderungs-Segelschiffe anfangs noch in Le Havre und
Liverpool aus, so erwarben sich recht schnell auch die deutschen Hafen-
städtet Bremen, etwas später dann auch Hamburg, einen guten Ruf als
Auswanderungsstädte. Fast alle großen Reedereien dieser Zeit bauten
überall in Deutschland und den Angrenzerländern ein Netzwerk von Aus-
wanderungsagenturen auf, wo mit schönfärbenden Worten und Plakaten
das Auswandern ins eigentlich unbekannte Amerika angepriesen wurde.

Eine Million Auswanderer in 10 Jahren
Der erste Auswanderungs-Boom
Die Auswanderungs-
Zahlen aus den Jahren
1846 bis 1857 werden
heute sogar übertroffen:
Zwischen 1990 bis 2000
wanderten fast 1,5 Mio.
Menschen aus (!)
Dieser neue Boom ist aber
sicherlich auch auf eine
schnellere Erreichbarkeit
der Auswanderungsziele
zurückzuführen, auf bes-
sere Informationen, über-
schaubare Existenzmög-
lichkeiten und auf eine
sehr viel leichtere Rück-
kehrmöglichkeit.
Der endgültige Bruch mit
der alten Heinmat muß –
im Gegensatz zu damals
– heute von den Aus-
wanderern kaum noch
vollzogen werden.
Um die stark zunehmende Auswanderung zu
bewältigen, wurden zunächst im Hamburger
Hafen am Amerika-Kai, dann im Stadtteil Ved-
del Massenunterkünfte gebaut. Seitens der
Presse und der Kirche wurde gegen die dort
bestehenden hygienischen Mißstände heftig
protestiert. In einer einzigen Baracke brachten
die Reeder bis zu 140 Personen unter, und am
Amerika-Kai teilten sich gar 1400 Personen die
10 vorhandenen Schlafsäle.
Alles in Kauf nehmen – Hauptsache weg!
  Gegen Ende des Jahrhunderts stieg nun auch die
Zahl der osteuropäischen Auswanderer an, die Bre-
men oder Hamburg als Transithafen benutzten. Ar-
men Tagelöhnern, Bauern, Handwerksburschen und
den flüchtenden russischen Juden und ihren Glau-
bensbrüdern aus Galizien und Rumänien boten sich
die beiden Auswandererhäfen trotz all ihrer beste-
henden Mißstände als sichere Zwischenstation auf
dem Weg in die verheißungsvolle Neue Welt an.
 Aufgrund der gettomäßigen Zustände und der man-
gelnden hygienischen Einrichtungen verbreiteten
sich immer wieder Krankheiten und Epedemien.
  Seit 1901 verbesserten sich zwar die hygienischen Bedingungen und
Wohnverhältnisse für die Auswanderer, aber der Transit in Hamburg wur-
de nun noch straffer und kommerziell gewinnbringender durchorganisiert.
Etliche Auswanderer litten unter der seelenlosen und schroffen Behand-
lung bei der Abfertigung. Das Hafengelände durften sie nicht verlassen,
die Quarantänebedingungen waren hart, und oft wurden auch Familien für
die Dauer des Aufenthaltes in den Hafenbaracken getrennt. Was den
Auswanderern blieb, war die Hoffnung, recht bald ein Schiff betreten zu
können, das sie nach Amerika brachte...
 Auf nach Amerika!

  Die Hoffnung, auf dem Schiff würde end-
lich alles besser werden, sollte sich aber
für die meisten Auswanderer nicht erfül-
len. Zur Zeit der Segelschiffe herrschten
an Bord oft katastrophale Zustände. Man
steckte die Passagiere in das enge und
dunkle Zwischendeck, das in der Regel
nicht höher war, als 1,80 m. Schlechter
Proviant, entwürdigende Behandlung an
Bord und auch hier wieder schlimmste
hygienische Verhältnisse machten die
Überfahrt für viele zur Qual.

  Noch um die Jahrhundertmitte kam es vor, daß bis zu einem Fünftel
der Passagiere die Überfahrt nicht überlebte. Der Senat der Hafenstädte
erließ zwar scharfe Vorschriften zum Schutz der Auswanderer, aber die
wurden aus Geldgier, Bequemlichkeit oder einfach nur,weil man die Aus-
wanderer als eine Art von Menschen zweiter Klasse betrachtete, nur in
den seltensten Fällen eingehalten. Leichte Verbesserungen kamen dann
zwar mit dem ersten Einsatz der großen Dampfschiffe (ab 1895 entwik-
kelten sie sich rasch zu einem lukrativen Massentransportmittel), doch
auch hier wurden spezielle Zwischendecksunterkünfte geschaffen, die
den Auswanderern keinerlei Komfort boten.
  HAPAG-Direktor Albert Ballin sagte damals unverhohlen: "Ohne die
Zwischendeckspassagiere wäre ich innerhalb weniger Wochen ban-
krott."  

  An Bord der Ozeanriesen wurden die Auswande-
rer strikt von den wohlhabenden Reisenden ge-
trennt. Die Reisenden der 1. Klasse genossen die
Überfahrt in kultivierten Kabinen mit Bad, Rauch-
Salons, Restaurants und eleganten Gesellschafts-
räumen und Sonnendecks. Die Auswanderer aber
durften diese nicht betreten und sich auch nur für
begrenzte Zeit an Deck aufhalten.
  Beim Untergang der Titanic (15. April 1912) fan-
den 1490 von 2201 Menschen den Tod – 75% von

ihnen waren Passagiere der 3. Klasse. Die gut zahlenden Reisenden der
Luxuskabinen hatten Vorrang, als es darum ging, die wenigen Plätze in
den rettungsbooten zu vergeben...
  Der Anblick der Freiheitsstatue – so die neuen Einwanderer in Amerika
sie überhaupt lebend oder unbeschadet erreichten – vermittelte den de-
moralisierten Menschen dann endlich die Überzeugung, daß nun Ver-
folgung, Hunger und Entbehrungen der Vergangenheit angehörten. Daß
sie sich auch in diesem Punkt irrten, können Sie nachlesen im Kapitel:

                                                      
Der Wilde Westen:
                                                      Der Alptraum geht weiter...
Mythos Titanic 
Links zum Thema:

 Auswanderer Hafen Hamburg  Genealogie-Top-Site, Ancestry
 Familien- und Ahnenforschung
 Fakten, Auswanderer in Hamburg
 Passagierlisten, ab 1890, Hmbrg
 American Immigrant Wall of Honor