Wirtschaft:

In den neunziger Jahren verzeichnete die amerikanische Wirtschaft das
längste kontinuierliche Wachstum in ihrer Geschichte. Zahlreiche tech-
nologische Innovationen in der Computerindustrie, der Telekommunika-
tion und den Biowissenschaften beeinflussten in tiefgreifender Weise,
wie Amerikaner arbeiten und leben.

Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten ist nach wie vor eine "Marktwirt-
schaft". Die Amerikaner sind der An-sicht, dass eine Volkswirtschaft am
besten funktioniert, wenn Entscheidungen über Produktion und Preis-gestaltung durch den Markt, das heisst durch Konsumenten und Her-
steller, nicht durch Regierung oder mächtigen Privatinteressen, getroffen
werden. Neben der Auffassung, dass freie Märkte die wirtschaftliche Ef-
fizienz fördern, sehen Amerikaner freie Märkte auch als Mittel zur Verbrei-
tung ihrer politischen Werte – ins-besondere im Zusammenhang mit
ihren Idealen der persönlichen Freiheit, des politischen Pluralismus und
der Ablehnung von übermäßigen Machtkonzentrationen.

Der amerikanische Glaube an das "freie Unternehmertum" schließt
allerdings eine wichtige Rolle für die Regierung nicht aus. Amerikani-
sche Bürger wenden sich von Zeit zu Zeit an die Regierung, um Unter-
nehmen, die scheinbar so viel Macht haben, dass sie sich den Kräften
des Marktes widersetzen können, auf-zugliedern oder zu regulieren. Die
Bürger sind auch auf die Regierung angewiesen, wenn sie bestimmte
Bereiche wie das Bildungswesen, den Umweltschutz usw., die von der
Privatwirtschaft nicht genügend be-rücksichtigt werden, thematisieren
wollen. Und obwohl sie Marktprinzipien befürworten, brauchen Amerika-
ner ihre Regierung manchmal, um neue Wirtschaftszweige zu entwi-
ckeln und sogar, um amerikanische Unternehmen vor Wettbewerb zu
schützen.

Info spezial...  

Beruf:

Die Struktur der amerikanischen Erwerbstätigen wandelte sich grundlegend durch die Entwicklung Ame-
rikas von einer Agrargesellschaft zu einem modernen Industriestaat. Am Ende des 19. Jahrhunderts und
zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es ein großes industrielles Wachstum. Viele Amerikaner verließen
Bau-ernhöfe und Kleinstädte, um in Fabriken zu arbeiten. Diese Fabriken waren durch Massenproduktion,
eine strenge Hierarchie, den Einsatz von ungelernten Arbeitskräften und niedrige öhne gekennzeichnet. In
die-sem Umfeld entwickelten sich starke Gewerkschaften. Heute sind Gewerkschaften weiterhin eine
wichtige politische und wirtschaftliche Kraft, deren Einfluss aber nachgelassen hat.

Der produzierende Bereich hat an Bedeutung verloren. Der Dienstleistungssektor ist gewachsen. Das
veränderte Umfeld der achtziger und neunziger Jahre schwächte die Position der Gewerkschaften, die
heute einen sich verringernden Teil der Erwerbstätigen vertreten. Während 1945 über ein Drittel der Be-
schäftigten einer Gewerkschaft angehörten, fiel die Mitgliedschaft auf 13,9 Prozent im Jahr 1998.

Von 1950 bis Ende 1999 stieg die Anzahl der nicht landwirtschaftlich Beschäftigten von 45 Millionen auf
129,5 Millionen. Das größte Wachstum verzeichneten die Computerindustrie, das Gesundheitswesen und
anderen Dienstleistungssektoren. Durch den Beschäftigungszuwachs im Dienstleistungssektor konnten
Arbeitskräfte, die durch steigende Produktivität im produzierenden Bereich freigesetzt worden waren, be-
schäftigt werden.

1946 gab es in der Dienstleistungsindustrie 24,4 Millionen Arbeitsplätze. Das waren 59 Prozent der nicht
landwirtschaftlich Beschäftigten. 1999 gab es in diesem Bereich 104,3 Millionen Arbeitsplätze. Das waren
81 Prozent der nicht landwirtschaftlich Beschäftigten. Der Güter produzierende Sektor – zu dem die produ-
zierende Industrie, das Bauwesen und der Bergbau gehören – verfügte 1946 über 17,2 Millionen Arbeits-
plätze bzw. 41 Prozent der nicht landwirtschaftlich Beschäftigen. Ende 1999 waren es 25,2 Millionen bzw.
19 Prozent der nicht landwirtschaftlich Beschäftigten.

Viele der neuen Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich sind weder gut bezahlt, noch verfügen sie über
die Sozialleistungen wie in der produzierenden Industrie. Die daraus resultierenden finanziellen Engpäs-
se in zahlreichen Familien veranlaßte viele Frauen, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Gehälter dienen
nicht mehr dazu, Beschäftigte gleichwertig zu entlohnen. Vielmehr sollten Arbeitskräfte wie z.B. Fachleute
für Computersoftware gewonnen und gehalten werden. Diese Entwicklung trug zur Vergrößerung der
Einkommensunterschiede zwischen hoch qualifizierten und ungelernten Arbeitnehmern bei. 1979 vari-
ierte das durchschnittliche Wocheneinkommen von 215 Dollar für Arbeitnehmer mit weniger als einer Se-
kundaraus-bildung bis zu 348 Dollar für Collegeabsolventen. 1998 reichte diese Spanne von 337 Dollar
bis 821 Dollar. Während der Mindestlohn in den siebziger Jahren nahezu jährlich angehoben wurde, gab
es in den achtziger und neunziger Jahren wenige Erhöhungen.
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