Auswandern:
Gute Planung ist nicht alles...
Waren es früher eher Menschen, die man gerne als 'Exoten' oder 'Aussteiger' charakterisierte, so sind die Auswanderer von heute eher 'ganz normale' Menschen aus den unterschiedlichsten Lebens- und Berufsberei-chen, die der alten Heimat den Rücken kehren wollen. Merkwürdiger Weise führt dieser Umstand dazu, dass die Auswanderer von heute – trotz besserer Informa-tionsmöglichkeiten und Aufklärung, z.B. durch das In-ternet oder die Medien – schlechtere Karten haben, als der frühere typische 'Aussteiger'.
Exoten machen es oft besser als Normalsterbliche
Der exotische Aussteigertyp der alten Auswanderergarde wechseltein der Regel seine Heimat, weil ihn das neue Land und dessen Natur, die Menschen dort und deren Mentalität reizte. Er ging also irgendwohin, wo ihm das Leben und der Alltag – zumindest glaubte er fest daran – mehr bot, als in der alten Heimat. Im-mer natürlich von seinen Vorstellung eines lebenswerteren Umfeldes ausge-hend.
Das ist aber heute bei den meisten Auswanderern nicht mehr das primäre Ziel. Leider! – Frust, Arbeitslosigkeit, no-future und die Hoffnungslosigkeit einer kaum abschätzbaren Zukunft sind heute die Triebfedern. Das Zukunftsland wird nun überwiegend vom Geldbeutel und den beruflichen Aussichten bestimmt – keine gute Basis, um mit neuen Nachbarn, Kollegen, Anwälten, korrupten Systemen oder mit einer völlig anderen Mentalität der Einheimischen zurechtzukommen.
Der frühere 'typische Aussteiger' lebte seinen Alltag also in einer Welt, die er sich aussuchte, weil sie so war, wie er es schätze und liebte. Der Auswanderer von heute landet hingegen in einer Welt der Kompromisse, weil er es daheim nicht mehr aushält. Das ist also ein wesentlicher Unterschied – ein Unterschied, der das ganze zukünftige Leben einer Familie mit bestimmen kann und vermutlich auch bestimmen wird.

Beruflicher Neustart...?
Auswanderer die bereits finanziell ausgesorgt ha-
ben, gehen etwa genau so vor, wie typische Aus-
steiger: sie können es sich leisten, in ein Land
abzuwandern,  das  ihren  Vorstellungen  ge-
recht wird. Für all jene aber, die im Ausland ei-
nen beruflichen Neustart wagen möchten (oder
müssen) und sich dafür noch ein sogenanntes 'Bil-
ligland' aussuchen, weil man mit jedem Pfennig rechnen muss – für diese aus fianzieller Not
auswandernen Menschen warten einige mächtige Hürden in der neuen Heimat,  die  genommen wer-den müssen und: – leider meistens unterschätzt werden!  Die weitverbreitete Meinung, "im Ausland ist alles leichter", ist schlichtweg falsch. Ebensowenig, wie es für einen Türken nicht leichter ist, in Deutschland einen Job zu finden oder erfolgreich geschäftlich tätig zu werden,  so ist es auch für einen deutschen Einwanderer nicht leichter als daheim, in der Fremde Fuß zu fassen.
Die Landessprache sollte man – will man beruflich tätig werden – fast perfekt be-herrschen  (die USA,  Australier, Kanadier usw.  wissen schon, warum sie nur hochqualifizierte  Fachkräfte mit guten Sprachkenntnissen in ihre Länder hinein lassen...). Und noch eine wichtige Basisregel sollte erfüllt werden: Haben Sie überhaupt 'das Zeug' dazu,  im  Ausland erfolgreicher als daheim zu werden? Denn im Grunde wollen Sie das ja, sonst würden Sie nicht auswandern, oder...?

Können Sie auf andere Menschen zugehen? Haben Sie ein einnehmendes Wesen oder sind Sie eher ein grantiger, mürrischer Typ? Mögen andere Sie tatsächlich? Kommen Sie immer gut an bei Fremden? Oder legen Sie da keinen Wert drauf?  Sind Sie reinlich, duschen Sie täglich – oder macht es Ihnen nichts aus, nach Schweiß zu riechen?
Lauter blöde Fragen...?
Ganz gewiss nicht! Denn genau hier liegen – neben fachlicher Kompetenz, die ich mal voraussetze (und ohne die Sie weder daheim noch im Ausland auf die Beine kommen werden) –  einige der Knackpunkte für den beruflichen und privaten Erfolg. Nur Sie selbst können sich richtig einschätzen! Blauäugigkeit (so nach dem Motto: "Ich werde das schon irgendwie schaffen) produziert in der Regel nur weitere Auswanderer-Schicksale, die man gemeinhin als 'gestrandet' bezeichnet. Tun Sie sich das nicht an! Planung alleine ist nicht alles! Auch ihre menschlichen Qualitäten, Ihr Auftreten, Ihr Outfit, bestimmen Ihren Erfolg. Hier, wie in der Fremde. In der Fremde meistens noch mehr, als daheim  –  und der Alltag! Der wird Sie irgendwann auch in einer neuen Wahlheimat nasskalt erwischen.
Bitte denken Sie auch daran, dass die Vorstellung, nun in einem Billigland mit niedrigen Lebenshaltungskos-ten zu leben, nur scheinbar verlockend ist. Zumindest für all jene Menschen, die in solchen Ländern ihre Brötchen verdienen müssen. Die Löhne in diesen Ländern sind oft extrem niedrig und da, wo z.B. ein Rentner mit 500 Euro im Monat herrlich leben kann, werden Sie sich vielleicht für 200 Euro krumm arbeiten müssen. Und die reichen dann auch dort nicht,  um  ein  zufriedenes und halbwegs sorgenfreies Leben zu führen.
Planung allein ist im Vorfeld also nicht alles. Schätzen Sie lieber sich selbst und Ihre Fähigkeiten richtig ein und schummeln Sie dabei nicht. Aus Verlierern werden nur selten – und dann nur mit viel Glück – Gewinner. Im tatsächlichen Lebens- und Berufsalltag werden jeden Tag die Karten neu gemischt. Fragen Sie sich, ob Sie das auf sich nehmen möchten. Und wenn ja: dann Ärmel hochkrempeln, mal wieder ein gewinnendes Lächeln vor dem Spiegel üben und nix, wie weg! Sie selbst sind ganz alleine Ihres Glückes Schhmied! Vergessen Sie das nie und tun Sie was für Ihren Neuanfang!

Und für den wünschen wir Ihnen nun viel Glück und Erfolg...


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