Wirtschaft und Beruf:
Italien hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg zu einer mit Frankreich und
Grossbritannien vergleichbaren Industrienation entwickelt. Die Wirtschaft
teilt sich jedoch immer noch in einen von Privatfirmen dominierten, in-
dustriell entwickelten Norden und den weitgehend agrarischen Süden
mit grossen staatlichen Unternehmen und einer Arbeitslosenrate von
über 20%. Die meisten Industrierohstoffe und über 75% des Energiebe-
darfs müssen importiert werden. Die Regierung strebt eine Reduktion
der Steuerbelastung für Unternehmen und private Haushalte sowie
strukturelle Reformen an. Die Liberalisierung und die Privatisierung
kann sich aber wegen der immer noch starken Präsenz des Staates
nicht optimal entfalten. Ein bedeutendes Problem ist auch die Schwarz-
arbeit.
Nachdem das Wirtschaftswachstum in den 90-er Jahren unter dem EU-
Durchschnitt gelegen hatte, holte Italien 2000 wieder auf (+2.9%). Infol-
ge der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit büßt Italien beim Export von
Industriegütern jedoch Marktanteile ein.
Arbeitsmarkt : Ausländische Arbeitssuchende finden
vor allem auf dem
Touristiksektor gute Möglichkeiten vor. Gut ausgebildete, vor allem
mehrsprachige Hotelfachkräfte jeder Art wie Köche, Kellner,
Animateure
und Reiseverkehrs-Kaufleute sind ebenso gefragt, wie Masseure und
Phisiotherapeuten – also sämtliche Berufe, die auch im weiteren Sinne
der Gästebetreuung dienen.
Techniker, Handwerker, kaufmännische Fachkräfte, Spezialisten der
IT-
Branche, aber auch Lehrer und andere Fachberufe finden zunehmend
Arbeitsangebote. In der führenden Tagespresse Italiens, aber auch
durch die Arbeitsämter und Jobsuchmaschinen (Stepstone, Monster, Banca
professioni) findet nicht nur der Einheimische gute Jobs. Vor al-
lem dem EU - Ausländer werden in jeder Weise die gleichen Rechte
wie den Italieniern selbst eingeräumt, soferne er seine Interessen vor
Ort selbst wahrnimmt.
In Italien besteht (wirtschaftlich gesehen) ein grosses Nord-Süd-Gefälle.
Im Norden ist die Arbeitsmarktsituation relativ gut. Die Arbeitslosenquote
liegt in Mittelitalien und vor allem im Süden weit höher. Bei den Jugend-
lichen unter 25 Jahren ohne Arbeit liegt der Prozentsatz bei ca. 30 Pro-
zent. Am besten sind die Chancen, eine Anstellung zu
finden, in den Me-
tropolen des Nordens: Turin, Mailand, Verona, Bologna. Auch in der
Grossregion Rom bieten sich immer wieder Gelegenheiten. Ausländer
dürfen sich während einer Frist von bis zu sechs Monaten bewilligungs-
frei in Italien zur Stellensuche aufhalten. Wenn Sie sich im Land anmel-
den, können Sie auch von den Diensten der italienischen Arbeitsmarkt-
behörde profitieren.
Links zum Thema:
AHK – Deutsch-Italienische
Handelskammer