Wirtschaft und Beruf:
Landwirtschaft: 48 % der Bodenfläche, d.h. 4,1 Mio.
Hektar, sind bebaut. Die landwirtschaftliche Produktion
bleibt weit hinter dem Bedarf zurück. Portugal muss über die Hälfte der benötigten
Nahrungsmittel einführen. Wichtigste Agrarprodukte sind
Weizen, Mais, Roggen, Reis, Oliven und Früchte. Der Weinbau nimmt einen
bedeutenden Platz ein. Die Viehzucht ist mittelmässig entwickelt (Rinder,
Ziegen, Schafe).
Fischerei: Sardinen und Kabeljau sind das Hauptnahrungsmittel
der Bevölkerung. Die Fischerei beschränkt
sich nicht nur auf die Küstengewässer, sondern erstreckt sich bis an die marokkanische
Küste und die
Neufundlandbank. Die Fischfangflotte genügt den modernen Anforderungen nicht
mehr.
Bergbau: Man findet Kupfer, Zinn, Zink, Gold, Silber, Eisen, Wolfram und Uran.
Ebenso werden Granit und
Marmor abgebaut.
Industrie: Hauptindustriezweige sind die Nahrungsmittel-, Textil-, Bekleidungs-
und die Schuhindustrie. Von
Bedeutung sind auch der chemische bzw. petrochemische Sektor und die Metallindustrie.
Ein wichtiger
Nebenzweig ist die Korkverarbeitung. Die Betriebe sind in vielen Bereichen
veraltet und von tiefer Produktivität.
Gegenwärtig ist ein grosser Strukturbereinigungsprozess im Gang, der mit dem
Beitritt zur EG 1986 einge-
setzt hat. Mit dem europäischen Binnenmarkt, d.h. seit 1.1.1993, ist Portugal
dem rauhen Wind der innerge-
meinschaftlichen Konkurrenz ausgesetzt. Grosse Mittel der EU flossen nach
Portugal, um die portugiesische
Wirtschaft auf ein europäisches Niveau zu bringen. Hohe Investitionen werden
vor allem für die Infrastruktur,
bei der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, im Ausbildungs- und Umweltbereich
getätigt. Diese
Finanzspritzen haben dazu geführt, dass das Wachstum der portugiesischen Industrie
in den letzten Jahren
über dem EU-Mittel lag.
Dienstleistungen: Wichtigster Sektor ist der Tourismus, der
sich auf die Algarve und den Grossraum Lissa-
bon konzentriert. Stark gewachsen ist in den letzten
Jahren auch der Banken- und Finanzsektor, der von der
zunehmenden Liberalisierung im Finanzbereich profitieren konnte.
Portugal bietet nicht viele Möglichkeiten für ausländische Arbeitskräfte.
Die traditionell wichtigen Wirtschafts-
zweige wie Landwirtschaft, Weinbau, Pflanzenöl-, Kork- und Naturharzgewinnung
und Fischerei verfügen über
genügend Arbeitskräfte. Die heimische Industrie ist Ausländern
nur teilweise zugänglich.
Das grösste Hindernis bei der Anstellung von ausländischen Arbeitskräften
ist das niedrige Lohnniveau in
Portugal. In der Regel werden Ausländer nur dann zugelassen, wenn der
Arbeitgeber beweisen kann, dass
die Stelle nicht von einem einheimischen Bewerber besetzt
werden kann. Ausserdem sind gesetzliche
Bestimmungen erlassen worden, die den portugiesischen Arbeitsmarkt vor ausländischer
Konkurrenz
schützen sollen. Bei der Anstellung von Ingenieuren, Architekten und
Ärzten werden oftmals EU-Diplome nicht
anerkannt. Das Anerkennungsverfahren ist schwierig und zeitraubend. Prüfungen
müssen wiederholt
werden.
Eine Auswanderung nach Portugal ist für Personen mit speziaslisierter
Berufsausbildung nur bedingt ratsam.
Links zum Thema:
AHK – Ausländische
Handelskammer